Montag, 17. Oktober 2016

Erde und Wasser


Nr. 4



Vorläufiger Belegungsplan: Casa de la buena vista

15.12.2016 – 10.1.2017

25.1.2017 – 15.2.2017





Erde



Das stärkste je in der Geschichte der Menschheit registrierte Erdbeben hatte eine Stärke von 9,5 auf der Richterskala. Dies geschah am 22. Mai 1960 und traf mit voller Wucht Valdivia.

Der See Riñihue kollabierte vollständig und die meisten Inseln zwischen der Küste und Valdivia waren nicht wieder zu erkennen. Das Erdbeben von 2004 im Indischen Ozean hatte eine Stärke von 9,1. Aufgrund ihrer Definition ist die Richterskala nach oben unbegrenzt, die physischen Eigenschaften der Erdkruste machen aber ein Auftreten von Erdbeben der Stärke 9,5 oder höher nahezu unmöglich, da das Gestein nicht genug Energie speichern kann und sich vor Erreichen dieser Stärke entlädt.“ (Wikipedia)

Der eigentliche Schrecken nach dem Beben war die erbarmungslose Flut, der wenige entkommen sind. Allein in Valdivia gab es 2300 Tote.

Ein ähnlich starkes Erdbeben hat am 16. Dezember 1557 mit einer Stärke von 9,0, ebenfalls in Valdivia, stattgefunden. Will man diese beiden Ereignisse als Zeitreihe verstehen, dann ist hier das nächst Erdbebendieser Stärke in knapp 400 Jahren zu erwarten.

Am 17.9.2015 ereignete sich in Chile ebenfalls ein dramatisches Erdbeben, Stärke 8,5.



Steingewordenes Zeugnis des Brodelns, Schieben und Quetschen im Untergrund sind die Vulkane, die ihre schneebedeckten Spitzen mahnend durch die Wolken in den Himmel schieben. Allein in der Region de los Lagos gibt es 20 Vulkane.

















Calbuco bei Puerto Varas (letzter Ausbruch 2015)



Die Glut im Inneren der Erde hat auch einen Kollateralnutzen. An vielen Stellen, vor allem um die großen Seen, treten heiße Thermalquellen zutage. Sie füllen große Badewannen, wohlfühlen bei 35 Grad.

 



Wasser



Im Januar beträgt die Niederschlagsmenge in Valdivia etwa 60 mm. Der Monat ist damit der niederschlagsärmste des ganzen Jahres. 379 mm fallen dabei durchschnittlich im Juli. Der Monat ist damit der niederschlagsreichste Monat des Jahres.

München zum Vergleich: Im Februar beträgt die Niederschlagsmenge 49 mm. Der Monat ist damit der niederschlagsärmste des ganzen Jahres. Der meiste Niederschlag fällt hingegen mit durchschnittlich 124 mm im Juni. Während also die Regenmenge in der niederschlagsreichsten Zeit in Valdivia in Vergleich zu München das dreifache beträgt, ist in der niederschlagsärmsten Zeit die Regenmenge gerade mal um etwa 20 % höher.

Heute regnet es den ganzen Tag, wie gestern auch. Nebel und Wolken vermählen sich zu einem schweren Grau, das Freude dämpft. Auch die meisten Vögel haben sich zurückgezogen und warten auf die nächsten Sonnenstrahlen. Nur die Schwäre mit den schwarzen Hälsen ziehen durch die Wasser des Rio Cruces unbeirrt ihr Bahn, bald werden sie wohl ihre Jungen großziehen. Ein paar Wasservögel dümpeln stoisch auf dem glatten Wasser. Die Wasser des Himmels entladen sich über dem Land, spülen frisches Nass in die unzähligen Seen und Flüsse. Valdivia – Valluvia.

Valdivia ist von vier navigierbaren Flüssen umgeben: Rio Valdivia, Rio Calle Calle, Rio  Cruces und Rio Cau Cau. Die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit beträgt 82 %.

Der Humboldtstrom schenkte den Seefahrern an der Küste Chiles, wenn sie denn schon ertrinken mussten, ein kaltes Grab. Temperaturen so um die 14 Grad laden auch heute nicht zum Baden ein.


www.vinoval.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen