Mittwoch, 12. April 2017

Katzen, Katzen, Katzen


23 Katzen, Katzen, Katzen


Monino - Katze Nr. 50

Gegen Ende Februar hatten wir es geschafft, 140 Katzen zu untersuchen und von ihnen Blut- und Urinproben zu nehmen. Alle gesunden Katzen haben wir natürlich auch geimpft und entwurmt. Und wir waren eigentlich ganz zufrieden mit der bisherigen Ausbeute. Am 25. Februar flogen wir für eine Woche nach Deutschland. Ich war zum bpT-Kongress eingeladen und Theo hatte in München einiges zu erledigen. Und wir wollten natürlich den Papa und die Irma besuchen.

Gerade in München angekommen, erreichte mich eine Mail von Katrin aus Bangkok. Sie und ihre Doktorandinnen Fabienne und Kerstin hatten es geschafft und tatsächlich die notwendigen 236 Katzen in die Studie aufgenommen. Wahnsinn! 236 versus 140. Das geht gar nicht, irgendetwas musste passieren. Es war ja nicht so, dass wir vorher nur herumgesessen wären. Im Gegenteil! Aber manchmal war es schon mühsam. So sind wir an einem Tag knapp 400 km hin und zurück zum Lago Ranco gefahren, ohne überhaupt von einer einzigen Katze eine Probe zu bekommen. Aber landschaftlich war die Fahrt der Hit!

Blick auf den Lago Ranco - Restaurant La Finca
In Lago Ranco haben uns Mitarbeiter einer Beratungsstelle für kleine landwirtschaftliche Betriebe geholfen und sind mit uns zu den Farmen gefahren. Es gab tatsächlich viele Katzen, aber die waren alle total wild und es überhaupt nicht gewöhnt, angefasst zu werden. Nach den Bissverletzungen von Theo und Javier bei den ersten Ausfahrten hatten wir beschlossen, keine Kämpfe mehr mit wilden Katzen aufzunehmen. Zu viel Stress für die Katzen und für uns. Am nächsten Tag in der gleichen Gegend, aber andere Höfe: 3 Katzen. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aber auf diese Weise würden wir nie auf 236 Katzen kommen.

Es ist ja nicht so, dass ich alleine gewesen wäre. Mein Kernteam bestand aus Javier und Theo, gelegentlich halfen auch Marta und Julia, zwei Studentinnen aus Spanien, die in der Klinik ein Praktikum gemacht haben, Louis (ein Student aus Kolumbien) und Max (Rinderprofessor, der Katzen mag). 
Unser Max - rechts!
Und natürlich wurde auch unser Besuch eingespannt, wir waren ja nicht zum Vergnügen hier! Und alle Mitarbeiter der Klinik haben permanent Ausschau gehalten nach geeigneten Katzen und Werbung für unser Projekt gemacht. Trotzdem bislang nur 140!
Alles nicht so einfach!

Aber dann hat uns mit Ariana das Glück getroffen. 
Ariana beim Operieren
Ariana ist Tierärztin mit eigener Praxis in Valdivia. Sie hat im gesamten Februar in verschiedenen Gemeinden um und in Valdivia vormittags Kastrationen durchgeführt. Ariana war damit einverstanden, dass wir die Besitzer, die mit ihren Katzen zur Kastration kommen, fragen, ob wir ihre Katzen untersuchen und Proben nehmen dürfen. Als Gegenleistung haben wir die Katzen geimpft und entwurmt.
Nach zweieinhalb weiteren Wochen konnten wir dank Ariana 80 weitere Katzen in unsere Studie einschließen. Die anderen 20 Proben stammten von Katzen, die Patienten in der Klinik waren und von einer Samstagnachmittagstour durch Lastarria, ein Viertel von Valdivia. Eine Besitzerin war durch einen Artikel in der örtlichen Zeitung auf das Projekt aufmerksam geworden. Sie hat uns zu allen Katzenbesitzern des Viertels geführt. Auch zu einer Katze in einer Fruteria, der wir dann aber doch nicht im Laden den Urin abgenommen haben sondern hinter dem Haus die Proben genommen haben.

In der Fruteria!
Und der krönende Abschluss war eine Fahrt zu Miguels schöner Farm bei Los Lagos. Ein schönes Haus auf einem großen Stück Land, darum herum die Weiden, auf denen seine Jersey Kühe grasen. Diese Kühe hatte ich hier in Chile noch nicht gesehen. Aber ich habe gelernt, dass sie besonders hochwertige Milch mit einem höheren Fett- und Eiweißgehalt geben als andere Milchkuhrassen. Ach ja, von den 3 Katzen auf dem Fundo war eine, die Mama, sehr zutraulich und untersuchbar. Bei den zwei young stars hatten wir keine Chnace. 
Insgesamt sind wir 3500 km in der Region von Los Rios im Süden Chiles gefahren. Wir haben dabei mit den unterschiedlichsten Menschen gesprochen, wir durften in viele Häuser, wir haben viel von der Landschaft gesehen. Im Verlaufe der gesamten Studie stießen wir auf keinen Besitzer, der sich nicht bereit erklärt hätte, mitzumachen, und wir haben es geschafft: 241 Katzen! Alle gesunden Katzen haben wir bei der Gelegenheit auch geimpft und entwurmt. Wenigstens eine kleine Kompensation für den Stress der Untersuchung und der Blut- und Urinentnahme.  
Ein großer Dank an alle Besitzer und an alle Katzen!




Katzenbesitzer in La Union





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Katzenprojekt erfolgreich abgeschossen

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