Mittwoch, 26. April 2017

Chile Wein


25 Wein



Die Fahrt von Cobquecura nach Valparaíso war ein Genuss. Sie führte uns durch die berühmtesten Weintäler Chiles: Valle de Maule, Valle de Casablanca und Valle de Colchagua.
Weinberge - überall
 Die Weinernte war in vollem Gange, der meiste Wein schon im Keller, an den Stöcken hingen noch ein paar Trauben, überreif und zuckersüß, für Trockenbeerenauslese und sonstige Leckereien. Die morgendliche Kühle wurde von den kräftigen Sonnenstrahlen verdrängt, die Weinberge hüllten sich in eine Atmosphäre überlegener Reife.
Weinanbau in Chile, das sind andere Dimensionen, unter 80 ha fangen die meisten gar nicht an, nicht so kleinteilig wie bei uns. 1000 ha sind nicht unüblich. Schon mitten des 16. Jahrhunderts wurde in Chile Wein angebaut. (Vermutlich weil eine richtige Messe ohne Wein nicht ganz im christlichen Sinne ist!) Die Rebfläche beträgt ca. 120 000 Hektar (Deutschland etwa 100 000 Hektar), die Wein­pro­duk­tion 6 bis 8 Millionen Hekto­liter.
in Santa Cruz
Jähr­li­cher Wein­konsum pro Kopf in Chile: 12 Liter, Deutschland etwa 21 Liter. Hier ist in beiden Ländern noch Luft nach oben, vor allem, wenn man bedenkt, dass es der Vatikan auf fast 70 Liter bringt.
Vinothek Apalta
Casas del Bosque

Chile ist Rotweinland. Über 70% der Produktion sind Cabernet Sauvignon (40%), Merlot (15%), Carmenère und Syrah. Wobei für mich der Carmenère der interessanteste Tropfen ist. Der kommt ursprünglich aus Frankreich, ist dort aber wegen der Reblaus, die erstmals im Sommer 1865 in der Gegend von Avignon, St. Remy und Orange großflächig die Rebstöcke dahinraffte, aus Frankreich verschwunden. Hier in Chile gedeiht dieses Gewächs aber ganz vorzüglich.
Rotweinland

Die Böden und die klimatischen Gegebenheiten in den wichtigsten Weinbautälern schaffen dafür die besten Bedingungen.

Weinberge soweit das Auge reicht, fast schon etwas Monokultur – dennoch schön. Vor allem wenn sich das Laub in alle Töne Rot verwandelt. Die Trauben, die noch hängen, bekommen schön langsam das Aussehen von Rosinen und haben schon das ganze Feuer dieser kräftigen Süße in sich, bei der einem auch gerne ganz political unkorrekte Genüsse wie Gänseleberpastete einfallen.

Die größeren Güter, die ihren Wein für ein ganz großartiges Kulturgut halten (womit sie natürlich auch Recht haben), verstehen es mit ihren Vinotheken eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Kaum irgendwo kann man der Welt so wunderbar entrückt sein wie mit gutem Essen, köstlichem Wein in einer unvergleichlichen Kulturlandschaft: im Weinberg.
Apalta

Verkostung und Einkauf auf dem einen oder anderen Weingut, das gehört zu den Momenten, bei denen sich die Ästhetik für das Auge und der Geschmack auf der Zunge zu einem Gesamtkunstwerk vereinen.

Gut ausgerüstet fuhren wir unserem neuen Ziel entgegen: Valparaíso.



Noch besser: chilenischer Wein aus Gläsern von Vinoval!

www.vinoval.de

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