Mittwoch, 23. August 2017

Costa Rica – pura vida

36 Costa Rica – pura vida

Costa Rica - verspätete Inszenierung unseres 3. Hochzeittages

In Costa Rica war ich ein paarmal, vor vielen Jahren. Damals hatte ich ein Projekt mit der gtz, das war die unsere deutsche Entwicklungshilfe-Agentur, heute giz. Und als Reiseveranstalter hatte ich auch Costa Rica im Angebot. An das Land habe ich gute Erinnerungen. Eines der stabilsten Länder der ganzen Region, das einzige Land ohne Militär, weltoffen, eine gute touristische Infrastruktur, zwei Ozeane vor der Haustür. Karibisches Flair an der Atlantikküste, vor allem aber eine überbordende Natur: alle Farben Grün! Vulkane (feuerspeiend), Seen, tropische Wälder, Nationalparks (ca. 30% der Landesfläche), Ökotourismus.
Claus jagd die Kokosnuss 

Schon erstaunlich: dieses Land, eingezwängt zwischen zeitweilig eher politisch kritischen Ländern wie Panama (Noriega, CIA) und Nicaragua (Sandinisten, Contras, CIA) konnte eine der stabilsten Demokratien der Region entwickeln. Das Land verfügt über ein gutes Bildungssystem und eine Gesundheitsversorgung, die ihren Namen verdient (für Bildung wird 6,3 % des Staatshaushaltes ausgegeben, für Gesundheit 7,7%. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist höher als in den USA, sie lag im Jahr 2015 bei 79,3 Jahren! Immerhin!

Wir flogen von Panamá nach San José und nahmen vom Flughafen gleich einen Bus nach Quepos. San José wollten wir uns sparen. Eine eher nichtssagende Stadt, nichts was man unbedingt gesehen haben sollte. Und in Quepos haben wir einen Freund, den Claus, der dort als Surflehrer und Reiseleiter arbeitet. Und der uns ein Apartment besorgt hat.
Unser Apartment in Quepos
Hier wollen wir eine Woche bleiben. Wäsche waschen, wieder mal kochen. Wenn man länger unterwegs ist, dann geht einem das Essengehen immer wieder mal auf die Nerven. Nicht dass wir nicht immer wieder ganz vorzüglich gegessen hätten, und doch, es ist was Anderes, wenn man sich einfach mal ein paar Spaghetti machen kann, einen Salat dazu. Ein Restaurant hat Rahmenbedingungen, bestimmte Grundmuster, die auch der Gast im Grunde erwartet. Die Größe der Portionen, wie der Tisch gedeckt ist, Kellner, die immer um einen rumflitzen (und wenn man zahlen will, muss man ewig warten ...). oft Convenience Food, Standard-Geschmack.
Um zu kochen sind wir gleich den ersten Tag auf den Markt gegangen, den gibt es immer samstags. Das beste in diesen Ländern sind immer die tropischen Früchte, Ananas, Mango, Papaya. Na ja, toll war das Angebot ansonsten nicht, nicht bei Gemüse, aber auch nicht beim Fisch. Jetzt liegt Quepos direkt an der Küste, der ganze Pazifik ist die Heimat der leckersten Fische. Auf dem ganzen Markt gab es aber nur einen einzigen kleinen Händler mit eigentlich keinem Angebot, den einzigen Fisch haben wir dann genommen. Den Rest der Woche haben wir dann alles Mögliche gekocht, aber keinen Fisch.

Quepos ist irgendwie auch gewöhnungsbedürftig. Eigentlich ziemlich hässlich. Essen gehen ist mehr Nahrungsaufnahme als Genuss. Gleich nach Quepos, die Küste entlang, kommt Manuel Antonio. Ist ein Ferienort, coole Typen, Surfer, die dort abhängen. Pura vida!
Und überhaupt: pura vida! In diesem Teil von Costa Rica ist alles pura vida. Der Supermarkt, die Kneipe, die Surfschule. Man begrüßt sich und verabschiedet sich mit pura vida, das costa-ricanische Servus! Marketingtechnisch hervorragend. Und jetzt weiß es jeder: Costa Rica ist pura vida. Vielleicht etwas teuer, er Strand eher mittel. Die Küste bei Manuel Antonio besteht hauptsächlich aus kleinen Supermärkten / Licorerías, Andenkengeschäften und Klamottenläden. Man kann sich auch tätowieren lassen. Überhaupt ist ja das Tätowieren voll im Trend. Surfen soll man ganz gut können. Pura vida eben.
Das Besondere an Costa Rica ist zweifellos die Natur. Das kleine Land ist die Heimat von ca. fünf Prozent der ganzen Flora und Fauna dieser Welt. Diese großartige Landschaft haben wir bei Ausflügen mit dem Clausi zu herrlichen Wasserfällen genossen. Ein erfrischendes Bad, danach frischen Fisch. Das hat schon was: pura vida, eben.
Stand-up Paddeln in den Mangroven-Sümpfen
Ein ganz besonderes Erlebnis war allerdings ein kleiner Trip in die Mangroven-Sümpfe, die der Küste vorgelagert waren. Eine völlig bizarre Landschaft, ein Wald in einem See, dessen braune Wasser nicht wirklich zum Baden einluden. Erschwerend kam hinzu, dass das unser erster Versuch beim stand-up Paddeln war. Es soll dort auch Kaimane geben. Reingehauen hat es mich trotzdem. Coole Sache, stand-up Paddeln mache ich wieder.


Wir waren in Nationalpark Manuel Antonio. Es ist einer der kleinsten Parks, dennoch kann man hier viel in kurzer Zeit sehen. Totenkopfäffchen und die größeren Brüllaffen, deren Geschrei bis zu fünf Kilometer weit zu hören ist. Und die Faultiere, meine nächsten Verwandten. Überhaupt keine Scheu vor den Menschen haben die Waschbären, die sich vor allem am Strand zwischen den Badegästen herumtreiben. Aber auch die kleineren Tiere sind faszinierend. Frösche und Spinnen und Lurche in allen Variationen.
Brüllaffe









Spinne im Netz

Nicht alle Tiere sind kompatibel. Ganz besonders unangenehm kann die Begegnung von Hund und Stachelschwein sein. Dieses Problem konnte dann nur noch ein Tierarzt lösen.
Hund gegen Stachelschwein




















Tapir was here!

Einen Tag haben wir einen Ausflug in die nahen Berge gemacht, dort wo die Tapire wohnen. Und der Jaguar und Ozelot. Persönlich getroffen haben wir keines aber viele Spuren von ihnen gesehen. Pura vida!

Anpassungsfähigkeit!


Abb. Kehlkopf Brüllaffe: Von TecumsehFitch - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41419083

Nur in einem Glas von Vinoval entfaltet das Kokosnuss Wasser seinen wahren Geschmack !

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